Der Prozess unterstützt Menschen, mit sich selbst und anderen in empathische Verbindung zu treten und im sozialen Miteinander die Anliegen aller beteiligten Menschen zu berücksichtigen. Wesentlich dabei sind die Haltung und das Menschenbild, das unserem Handeln und Denken zugrunde liegt. Diese spiegeln sich in unserer Sprache wider. Deshalb inspiriert die Gewaltfreie Kommunikation zu einem Sprachgebrauch, der Brücken baut - weit über individuelle Grenzen hinaus. Darüber hinaus plädiert sie für eine Welt, in der Strukturen und Systeme dem Leben dienen. Empathie ist nach Rosenberg die Grundvoraussetzung für eine gelungene Kommunikation.
Empathie bedeutet ein respektvolles Verstehen anderer Menschen. Wir neigen dazu, Ratschläge zu geben, zu beschwichtigen oder unsere eigene Position, unsere eigenen Gefühle darzulegen. In der GfK konzentrieren wir uns einfach auf die Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten des Anderen. Wir geben das Gehörte mit eigenen Worten wieder, wie wir es verstanden haben. So hat unser Gegenüber die Gelegenheit, all das, was in ihm/ihr vorgeht, vollständig zum Ausdruck zu bringen.
Carl Rogers beschrieb die Wirkungen der Empathie. "Wenn ... dir jemand wirklich zuhört, ohne dich zu verurteilen, ohne dass er den Versuch macht, die Verantwortung für dich zu übernehmen oder dich nach seinem Muster zu formen - dann fühlt sich das verdammt gut an. Jedesmal, wenn mir zugehört wird und ich verstanden werde, kann ich meine Welt mit neuen Augen sehen und weiterkommen. Es ist erstaunlich, wie scheinbar unlösbare Dinge doch zu bewältigen sind, wenn jemand zuhört." (Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation, 2013, S. 133)